13.08. : Supercup --- BVB - Bauern München 2:0
Sieg. Mit einem völlig verdienten 2:0 holte sich
der BVB den ersten Titel dieser Saison und darf sich jetzt wieder
für ein Jahr Supercupsieger nennen.
Ohne die verletzten oder geschonten Marco Reus, Neven
Subotic, Mats Hummels, Kuba, Nuri Sahin, Ilkay Gündogan, Roman
Weidenfeller und Kevin Großkreutz musste der BVB das
Spiel bestreiten. Teilweise sind dies die Nachwehen der
Weltmeisterschaft, die uns sicherlich noch eine ganze Zeit begleiten
werden.
Vor der beachtlichen Kulisse von über 80.000
Zuschauern während der Sommerferien in NRW und zu einer
arbeitnehmer unfreundlichen Anstoßzeit von 18.00 Uhr pfiff
der leitende Schiedsrichter Gagelmann das Spiel an. Die Ultragruppen
beider Vereine blieben diesem Spiel dankenswerter Weise fern, so dass
auch keine monotonen, javanischen Dürregesänge angestimmt
wurden. Das Pult der Vorsänger auf der Südtribüne war
mit einem orangenen Band abgesperrt. In großen sichtbaren
Buchstaben stand darauf "GESPERRT". Vielleicht tut man den Jungs ja
unrecht und dieser Platz war baufällig und gefährlich oder
der BVB selbst oder die DFL haben das Band installiert aber so
schleicht sich vorsichtig das Gefühl an, dass ein paar Kinder es
nicht erlauben, wenn andere mit ihrem Lieblingsspielzeug spielen. Wobei
letzteres eigentlich nur schwer vorstellbar wäre.
Noch am Sonntag kassierte der BVB eine derbe und auch in der Höhe
gerechte 4:0 Klatsche an der Anfield Road in Liverpool und ließ
dabei vieles an Einstellung vermissen, was man auf diesem Niveau
benötigt, um gegen jeden Gegner bestehen zu können. Scheinbar
kam diese Niederlage zur rechten Zeit, denn heute ging die Mannschaft
mit einer anderen Einstellung ins Spiel und so verwunderte es nicht,
dass dieses sofort fast ausschließlich nur in eine Richtung und
zwar auf das Tor von Manuel(a) Neuer lief. Folgerichtig gab es erste
Chancen in Form von Distanzschüssen und einem beinahe Eigentor von
Martinez, dem leider noch eine dramatische Aktion bevorstehen sollte.
Als sich der sehr spielfreudige Mkhitaryan in der 23. Minute im
Mittelfeld den Ball schnappte, zu einem engagierten Dribbling durch die
Bayernreihen startete und schließlich den Abpraller von
Aubameyang mit Wucht ins kurze Eck schoß, fiel das erste Tor des
Tages.
Hatte Bayern am Anfang noch eine gewisse Grundordnung, war diese nach
dem Tor wie weggeblasen. Es lief bei den Süddeutschen nicht mehr
viel zusammen. Dies verschlimmete sich noch weiter, als das linke Bein
von Javier Martinez in der 31. Minute bei einem versuchten
Seitfallzieher im BVB Strafraum sehr unglücklick von Marcel
Schmelzers Arm geblockt wurde und der spanische Nationalspieler
daraufhin mit schmerzverzerrtem Gesicht ausgewechselt werden musste.
Verdacht auf Kreuzbandriss. Es erinnerte vieles an die Szene von Neven
Subotic damals in Wolfsburg. Gute Besserung Javier Martinez.
Für den Spanier kam Dante ins Spiel, der merkwürdig fahrig
und unkonzentriert wirkte. Das verbesserte nicht das Gesamtgefüge
der Bayern. Bis zu Pause gab es weitere Möglichkeiten das Ergebnis
noch höher zu gestalten, es fehlte aber die Präzesion im
Abschluß. Halbzeit.
Im zweiten Durchgang wurde der enttäuschende Müller durch
Phillip Lahm ersetzt. Das Spiel veränderte sich aber nicht,
obwohl Lewandowski in der 46. Minute frei vor Langerak auftauchte
aber an dem Australier scheiterte. Dies sollte neben einem
direkten Freistoß von Alaba die beste Möglichkeit der
Bayern im gesamten Spiel gewesen sein. Fortan kontrollierte der BVB
wieder das Spielgeschehen und dominierte durch starkes Pressing,
intelligente Spielzüge und erstklassige Defensivarbeit. Allen
voran ist Sokratis zu loben, der den Münchener Neuzugang Robert
Lewandowski zur Verzweifelung brachte.
Als dann der bärenstarke Aubameyang nach einer sehr guten Flanke
von Piszczek (endlich mal) per Kopf das 2:0 erzielte war das Spiel
entschieden, jedenfalls drängte sich einem bei der Form der Bayern
dieser Verdacht sofort auf. So war es dann auch. Apfiff und Jubel. der
erste Titel der neuen Saison war unter Dach und Fach. Aber....
...bei näherer Betrachtung muss man ganz klar die Kirche im Dorf
lassen. Diese Bayern mit diesen Spielern, werden wahrscheinlich so
nicht mehr zu sehen sein. Das Mittelfeld bestand aus Höjberg, dem
Amateur Gaudino, dem Neuzugang Rode, dem unbeschriebenen spanischen
Blatt Juan Bernat und dem Edelreservisten Shaqiri und das passte
überhaupt nicht zusammen. Zudem schien Weltmeister Thomas
Müller mental noch viel Zeit zu brauchen, um nach dem Highlight in
Brasilien den Schalter umlegen zu können, was aber auch menschlich
und völlig normal ist. Bayern hatte nach der sinnfreien
Promotiontour durch die USA erst 5 Trainingseinheiten mit allen
Spielern hinter sich und sucht entsprechend nach der Form. Also, Ball
flach halten, wir haben heute mit einer starken Leistung einen Gegner
niedergekämpft, der noch nicht bei 100% ist. Dies ist aber genau
der Weg, den man gehen muss, um Erfolg zu haben. Kämpfen, dann
kommt der Rest von ganz allein.
DT
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