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26.11.2014   5. Spieltag CL: Arsenal London - BVB 2:0

Mit einer verdienten 2:0 Niederlage im Gepäck musste unser gebeutelter BVB die Heimreise vom Champions-League Auswärtsspiel bei Arsenal London antreten.

Nach der ernüchternden Vorstellung beim SC Paderborn vom vergangenen Samstag sollte das Spiel auf der Insel die Mannschaft wieder fokussieren und den Spaß zurückbringen. Schließlich stand der BVB ohne Punktverlust und mit nur einem Gegentor aus vier Spielen klar und deutlich an der Tabellenspitze der Gruppe D. Das bedeutete als Ausgangsposition, dass bereits ein Unentschieden gereicht hätte, um vorzeitig den so wichtigen ersten Platz zu zementieren, welcher einem für das Achtelfinale einen potentiell leichteren Gegner bescheren würde, als wenn man "nur" zweiter werden würde. Das nennt sich mal ein Luxusproblem.

Outside

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Im Endeffekt ging der Schuss leider nach hinten los. So richtig viel passiert ist an der Spitze der Gruppe D dadurch nicht. Wegen des gleichzeitigen Sieges vom RSC Anderlecht gegen Galatasaray Istanbul stehen die Belgier jedoch nun als dritter fest und qualifizieren sich dadurch für die Euroleague. Die Istanbuler mit ihrem sympathischen Anhang sind leider ausgeschieden. Ohhhh, wie schade :-)

Trainer Jürgen Klopp stellte den BVB im Vergleich zum letzten Spiel auf einigen Positionen um. Neu im Kader waren Marcel Schmelzer, Kevin Großkreutz und Ciro Immobile. Das Spiel war keine zwei Minuten alt, da stand es auch schon 1:0 für die Gastgeber, weil Yaya Sanogo Weidenfeller nach einer schöne Kombination mit Santi Cazorla aus zwei Metern tunnelte. Übrigens durchaus bezeichnend , dass Sanogo beim Zuspiel im Abseits stand und das Tor dadurch eigentlich irregulär war. Zur Zeit scheint einfach alles schief zu gehen, was schief gehen kann. Von diesem Nackenschlag erholte sich die Mannschaft nur schwerlich. In der Folge bemühte sich der BVB sichtlich um Spielkultur, was auch phasenweise durchaus gelang und kam durch Immobile und Mkhitaryan auch zu zwei Gelegenheiten. Arsenal verlegte sich fortan eher tendenziell auf das Spiel aus eine organisierten Defensive, blieb dabei aber stets gefährlich und hatte ebenfalls weitere gefährliche Szenen. Zählbares kam jedoch bis zur Pause auf beiden Seiten nicht dabei heraus.

Inside

In der zweiten Halbzeit änderte sich am Spiel beider Mannschaften nichts. War es in den Spielen gegen Bayern und Paderborn auffällig, dass Borussia Dortmund nach der Pause jeweils unerklärlich deutlich an Leistung abfiel, so konnte man dies von dem Spiel gegen die Gunners nicht behaupten, soviel sei schon mal positiv angemerkt. Kaufen kann man sich dafür aber auch nichts, weil die Mannschaft im Stile einer Handballtruppe immer schön um den Strafraum herumspielte und keine Überraschungsmomente oder geniale Ideen hatte. Der BVB strahlte keinerlei Torgefahr aus und deshalb verwunderte es auch nicht, dass Arsenal aus wenig, viel machte. In der 51. Minute musste der heute beste Dortmunder Roman Weidenfeller mit einer Glanzparade gegen einen verdeckten Weitschuss von Sanchez retten. Glück für den BVB. Nur drei Minuten später musste eben dieses Glück erneut strapaziert werden, denn Oxlade-Chamberlain knallte das Leder aus 20 Metern unbedrängt an die Latte. In der 57. Minute war es dann soweit, weil Sanchez nicht energisch attackiert wurde und so relativ unbedrängt mit einem schönen Schlenzer ins lange Eck Weidenfeller keine Chance ließ, 2:0. Die Messe war gelesen. Unsere Mannschaft brachte nichts zählbares mehr zu Stande.

Überhaupt muss gesagt werden, dass ähnlich wie im Heimspiel gegen Gladbach auch an diesem Abend noch Stunden hätte gespielt werden können, ohne das etwas Positives dabei herausgekommen wäre. Die Mannschaft agierte zwar bemüht und war, was die Spielstatistik anging, mindestens ebenbürtig jedoch so harmlos, wie ein betäubter Tiger. Es fehlte das Überraschungsmoment, also die Augenblicke in denen das in der englischen Liga ebenfalls unter seinen Ansprüchen spielende Arsenal überhaupt in Bedrängnis geraten wäre.

Borussia bestand in London aus einem schlechter Defensivverbund, einer uninspirierten Schaltzentrale und einem harmloser Sturm.

Ginter, Subotic, Pisczek und Schmelzer in der Abwehr passten leider überhaupt nicht zusammen. Gündogan und Bender als Sechser waren teils in Vorwärtsbewegung überfordert und in den entscheidenden Momenten in der Abwehr leider zu oft zweite Sieger.

Ein wichtiger Baustein im Spiel des BVB ist das Pressing, sowohl offensiv, als auch defensiv. Beides funktionierte aus unerklärlichen Gründen an diesem nasskalten Abend nicht gut. Henrik Mhikitaryan hat in der laufenden Bundesligasaison noch kein Tor geschossen, was ja an sich für einen Spieler seines Formats und der zentralen Bedeutung seiner Position für das Team schon eine Ansage ist. Als wäre das nicht genug kommt noch dazu, dass er ebenfalls noch keine einzige Torvorlage für seine Kollegen gegeben hat. Das ist ein entscheidender Punkt mit zunehmender Wichtigkeit und auch ein weiterer Grund für die Misere des BVB. Ein Spieler seiner Fähigkeiten fehlt der Mannschaft momentan. Der Armenier braucht dringend eine Pause und wirkt auf dem Feld teilweise ohne Selbstvertrauen und mit hängendem Kopf. Es werden aktuell zu viele Mhikitaryans mit durchgezogen z.B. ein Matthias Ginter, der in der Abwehr oft überfordert wirkt und schon an zu vielen Gegentoren aktiv beteiligt war (siehe z.B. Paderborn). Subotic und Gündogan fehlen nachvollziehbar noch deutlich einige Körner nach ihren schlimmen Verletzungen. Zusätzlich befindet sich Shinji Kagawa in seinem erwarteten Leistungstief. Der Topeinkauf des Sommers Ciro Immobile wirft zu oft die Frage auf, ob er uns überhaupt mit seiner Spielweise weiterhelfen kann. Auch seine Torquote (2 BL-Tore) ist für einen Stürmer viel zu gering. In seinem Auftreten erinnert er an Nelson Valdez (genannt "Flipper"), der sich immer hochengagiert zeigte aber im Abschluss viel zu hibbelig und aufgeregt war.

Die Verletzungsanfälligkeit von Mats Hummels, Marco Reus, Nuri Sahin, Kuba, Oliver Kirch und Dong won Ji  runden eine bisher völlig verkorkste Saison leider ab und lassen auch weiterhin keine berechtigte Hoffnung zu, dass wir in Kürze die Niederungen der Bundesligatabelle verlassen werden.

Einzig der bisherige Gewinner der Hinrunde, Pierre Emerick Aubameyang, macht einen Hauch von Mut. Nur der kann es alleine auch nicht richten.

Der allergrößte Witz war aber dieses lächerliche Banner im Stadion. Was will uns der Ersteller damit wohl sagen....?

Lächerlich

DT



L E G I O N 09  Supporters Dortmund