Quo Vadis Borussia oder Bauern München - BVB 2:1

Wo geht er Weg hin? Die Situation ist dramatisch. Unser BVB steht aktuell auf einem direkten Abstiegsplatz und klopft mit Wucht an die Tür der 2. Liga. In dieser denkwürdig miserablen Liga-Saison  hat es die Mannschaft vollbracht die bisher schlechteste Platzierung in der Bundesligageschichte des Ballspielverein Borussia aus Dortmund hinzulegen. Mit zurzeit sieben Niederlagen ist der BVB das in dieser Kategorie schwächste Team im deutschen Profifußball und dabei muss erwähnt werden, dass in der zweiten Liga bereits zwölf Spieltage, also zwei mehr absolviert sind!!! Das riecht nach dem Tiefpunkt aber ist er dies wirklich oder geht es noch schlechter? 

Es fällt einem nicht leicht den angefangenen Gedanken aufgrund der letzten Ergebnisse positiv zu Ende zu denken. Was wurde nicht alles spekuliert über einen positiven Wendepunkt in der Liga, wenn wir erstmals gegen eine gute Mannschaft spielen, die sich nicht mehr hinten reinstellt und nur auf das Nicht-Verlieren aus ist. So stellte es sich auch in der ersten Halbzeit gegen die Bauern dar. Man muss aber kurz innehalten, den Finger heben und die Frage stellen, in welche Kategorie denn unser Gegner vom ersten Spieltag, Leverkusen, einzuordnen war? Dieses Spiel war leider sehr schlecht und konterkariert diese Theorie. Also, welche Gegner wollen wir denn noch und wie sollen sie spielen? In der Bundesliga muss man sich alles hart erarbeiten und verdienen. Das Niveau und die Leistungsdichte sind immens hoch. Fehler werden in der Regel bestraft. 

Erst wurde das historische Verletzungspech herangeführt und darauf verwiesen, dass dies der Grund für das mäßige Abschneiden war. Vor einiger Zeit kamen die Leistungsträger wieder und es wurde ergebnistechnisch sogar noch schlechter. In unschöner Regelmäßigkeit versagten genau diese Rückkehrer (Hummels, Ramos, Reus, Weidenfeller…) und servierten dem Gegner durch katastrophale individuelle Fehler die Tore auf dem Silbertablett oder vergaben fahrlässig 100%ige Möglichkeiten. Wenn ein Klub eine Krise oder schlechte Serie hatte, haben wir sie ihm garantiert beendet. Man betrachte die Spiele gegen Stuttgart und Hamburg, die zu diesem Zeitpunkt  jeweils Tabellenletzter und sieglos waren.  Auch die Blauen kriselten deutlich, bevor wir Ihnen die emotionale Punktespritze gegeben haben.  Anschließend wurde bei den bis dahin ohne Heimsieg und mit noch nicht mal einem einzigen Heimtor ausgestatteten Kölnern verloren. Grandios. Wie gut, dass es bis dahin zumindest in der Championsleague  gegen Arsenal, Anderlecht und Galatasaray mit souveränen Siegen funktioniert hat. Umso unverständlicher ist dann wiederum die Heimniederalge nach dem Sieg in Istanbul gegen den ebenfalls bis dahin Auswärts sieg- und sogar torlosen biederen Klub von Hannover 96. Beschämend. 

Alles sollte besser werden und die verantwortlichen des BVB verwiesen mit Recht auf die druckvolle Leistung gegen Hannover und die hohe Anzahl von erstklassig herausgearbeiteten Chancen. Alles richtig und auch in vielen Fans stieg die Erwartung der positiven Wende in München. 

Genauso ging dann der BVB auch ins Spiel gegen die arroganten und hochnäsigen Bayern. Er spielte mit und beschäftigte Bayern zusehends mehr. Trotz auch guter Chancen für die Münchener ging der BVB mit 1:0 in Führung. Insgesamt war dies eine erste Halbzeit die Mut machte. Umso unverständlicher ist dann die Spielentwicklung in der zweiten Halbzeit. Als ob es in der Pause für alle BVB-Kicker einen großen Schluck aus der Valiumflasche gegeben hätte, hörte unsere Mannschaft mit dem Anpfiff auf aktiv Fußball zu spielen. Die Spielbeteiligung und die Lust, die einem in den ersten 45 Minuten so einen Mut gemacht hatten, waren wie weggeblasen. Es wurde sich faktisch nur noch auf die Defensive konzentriert und die Bälle entweder einfach rausgeschlagen, was natürlich dazu führte, dass Bayern immer mutiger wurde und mehr drückte, weil hinten ja sowieso nichts passieren konnte oder schlampig abgespielt, dass jeder Konter im Ansatz schon erstickte. 

So kam es dann wie es kommen musste, dass ausgerechnet unser Flüchtling Lewandowski den mehr als verdienten und überfälligen Ausgleich erzielen konnte. Der in Abwehr und Spielaufbau für den verletzten Hummels eingewechselte Subotic zeigte zwar insgesamt eine grottenschlechte Leistung, trotzdem wäre es unfair ihm diesen Treffer anzukreiden, weil er in höchster Not grätschen musste, sonst wäre Robben frei durch gewesen. Dass der Ball dann von seinem Bein dem Flüchtling vor die Füße rollte war leider Pech. Kein Vorwurf.

Anders war es in der 84. Minute, als Neven Subotic in Kreisliga-C Manier nicht im Stande war den Ball aus dem Strafraum zu schießen und stattdessen Ribery anschoss. Dieser setzte sich energisch aber regelkonform durch und rannte alleine im Strafraum auf Weidenfeller zu. Der Serbe konnte Ribery nur noch am Trikot runterziehen und kassierte dafür den verdienten Strafstoß und eine gelbe Karte. Der Rest ist Statistik. Der holländische Schwalbenkönig Robben verwandelte sicher zum 2:1 Siegtreffer.

Unser BVB geht ganz schweren Zeiten entgegen und man muss sich langsam aber sicher damit befassen, dass wir nächstes Jahr evtl. in der zweiten Liga spielen könnten. Alle Experten sehen das anders und reden nur von einer Momentaufnahme und dass dies schon wieder wird. Man muss sich fragen wie?

Klarer Fall, es müssen die spielentscheidenden individuellen Fehler abgestellt werden und eigene Gelegenheiten konsequent und eiskalt genutzt werden. Es gehört aber noch mehr dazu, nämlich die Erkenntnis, dass man so, wie in der zweiten Halbzeit gegen keinen anderen Gegner spielen darf, egal wer es auch immer ist.

Es kann vorbehaltlos unterschrieben werden, dass wir in der ersten Halbzeit eine taktisch, kämpferisch und auch phasenweise spielerisch gute Partie abgeliefert haben. Bei näherer Betrachtung muss aber auch hier gesehen werden, dass Bayern sieben !!!! erstklassige und hochkarätige Möglichkeiten hatte, die allesamt zu unserem Glück nicht genutzt wurden. Wir hatten zwei und schießen ein Tor. Das erinnert einen an unser letztes Heimspiel gegen Hannover96, die auch trotz relativ wenigen Chancen treffen konnten und am Ende sogar gewannen.

Was dagegen spricht, dass wir dort unten schnell wieder rauskommen ist die Unerfahrenheit der Spieler mit dem Abstiegskampf und dem daraus resultierenden Druck. Das Thema Championsleague ist so weit weg, dass wir diese sehr wahrscheinlich nicht mehr erreichen können. Dies wird  finanziell negative Auswirkungen haben. Was aber noch viel schlimmer ist, ist die Zerstörung unseres nationalen und internationalen Rufs. Welcher sehr gute Spieler kommt denn dann noch zu uns, wenn er bei uns nicht die Chance hat Championsleague zu spielen bzw. sogar auch nationale Titel zu holen? Diese Saison kann ein negativer Wendepunkt in der jüngeren Erfolgsgeschichte vom BVB werden. Der Judas Götze und Robert Lewandowski  haben uns schon den Rücken zugekehrt, Marco Reus wird dies Ende der Saison auch tun, da kann Watzke noch so eloquent und nebulös daher reden. Er wird dies nicht zu verhindern wissen. Weitere werden folgen und nicht mindestens gleichwertig ersetzt werden können. Die Zukunft sieht nicht rosig aus.

Der nächste Gegner heißt am Sonntag Mönchengladbach. Mal wieder ein Gegner, der auch offensiv kann, ja dann wird ja alles besser, oder nicht....?

 

Quo vadis Borussia……

 





DT



L E G I O N 09  Supporters Dortmund